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Denkmal statt Kiesabbau - Römer siedelten in Uedorf

Selbst die Römer fanden es in Uedorf so lebenswert, dass sie sich hier niederließen! Nach Funden in anderen Bornheimer Orten hat nun auch Uedorf ein offizielles Bodendenkmal. "Am weißen Stein" in Uedorf nahe der Autobahn A 555 hatten Archäologen schon in der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts Keramikscherben und Ziegel gefunden, die auf eine römische Siedlungsstelle hinwiesen. 2009 wurden bei geologischen Kartierungen erneut römische Dachziegel und Teile aus Keramik gefunden.

Nachdem in jüngster Zeit das fragliche Gelände zum Kiesabbau aufgegraben werden sollte und im Zuge der Vorbereitungen der Kampfmittelräumdienst weitere antike Funde - neben römischen Überresten gab es auch Funde aus der Bronzezeit - gemacht hatte, kam die bürokratische Maschinerie nun endlich in Gang. Dieser Vorgang mündete letztlich darin, dass der Kiesabbau zumindest vorerst warten muss und die Fläche als Bodendenkmal in die Denkmalliste der Stadt Bornhein eingetragen wurde. Vermutet werden an der Stelle in unmittelbarer Nähe zum Herseler See Überreste eines Gehöftes mit mehreren Gebäuden und Vorratsgruben, eine sogenannte Villa rustica. Da die Gebäude damals zwar aus Stein errichtet, aber nicht besonders haltbar waren, erbaute man nach wenigen Jahren direkt neben den aufgelassenen Gebäuden neue Exemplare. Üblicherweise können solche Siedlungen daher eine Größe von mehreren Hektar einnehmen.

Bodendenkmal "Am weißen Stein" in Uedorf
Unscheinbare Grabungen: Bronzezeitliche und römische Siedlungsspuren finden sich auf Uedorfer Gebiet nahe der Autobahn A 555. Das Gelände ist inzwischen als Bodendenkmal eingetragen worden.